Geschichte

In Gais wurden schon Schlachten gefochten und mussten Waldbrände bewältigt werden. Berühmtheit erlangte es mit seinen Molkenkuren bereits früh als Erholungsort. Werfen wir einen kurzen Blick zurück auf eine bewegte Geschichte.

Bereits im 14. Jahrhundert bestand eine gewisse kommunale Eigenständigkeit. Die Schlacht am Stoss 1405, ein bedeutendes Ereignis der Appenzeller Kriege (1401-29), fand auf dem Gebiet von Gais statt.

Der Kirchenneubau um 1460 und das Bekenntnis zur reformierten Glaubenslehre 1525 liessen die Kirchhöri als politische Einheit in Erscheinung treten. 1527-97 besuchten auch die im Hauptort Appenzell ansässigen Reformierten hier den Gottesdienst. Die Landteilung von 1597 brachte den Anschluss an Appenzell Ausserrhoden.

Die 1467 als ville Gais erwähnte Siedlung, die sich bei der Kirche entwickelte, wurde planmässig um einen grossen Dorfplatz angelegt. Der Wiederaufbau nach dem Dorfbrand von 1780 folgte dem alten Grundriss; der neue Stil der Häuser veränderte zwar den Ortscharakter, verlieh dem Platz aber zugleich ein einheitliches Gepräge. Die Bemühungen zum Erhalt des Ortsbilds von nationaler Bedeutung trugen der Gemeinde 1977 den «Wakkerpreis» ein. Im 19. Jahrhundert vergrösserte sich der Ort allmählich. Nach 1960 setzten mehrere Neubauquartiere markante Akzente. Seit 1980 entwickelt sich Gais zunehmend zur Wohngemeinde.

Lebensgrundlage bildeten traditionell Milch- und Viehwirtschaft sowie später Solddienst und Textilgewerbe. Im 19. Jahrhundert wurden mehrere Textilfabriken erstellt. Weltberühmt war Gais zwischen 1749 und 1860 als Molkenkurort.

Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz