Wechselausstellung «Blaue und Blutdruck»
Zahlreiche Bilder bezeugen das Molkenkurwesen, das in Gais von 1750 bis 1860 blühte. Ein Jahrhundert später tauchte dort ein neues gesundheitstouristisches Phänomen auf:
Die Klimastation für «Zivilisationsgeschädigte», die der Arzt Gerhard Ufer 1959 im heutigen Museumsgebäude errichtete. Betriebe schickten ihre körperlich und nervlich angeschlagene Arbeiterschaft zu einer vierwöchigen Kur ins ländliche Gais. Mit blauen Trainingsanzügen und einem Stock ausgestattet, sollten sich die «Blauen» mittels Bewegungstherapie, Spaziergängen und Saunabesuchen von ihren Beschwerden erholen. Die erfolgreichen Erholungskuren führten 1965 zur Gründung der heutigen Klinik Gais.
Die Ausstellung dauert vom 28. April 2024 bis 2. Februar 2025.
«Reisen ins Appenzellerland – 1750 bis heute»; eine gemeinsame Ausstellung von
- Museum Gais
- Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch
- Museum Heiden
- Museum Herisau
.
Ausstellung im Museum Appenzell
Hochsaison - Museum Appenzell.
Verein Museum Gais
Information
Am Montag, 28. März 2022, wurde der Verein «Museum Gais» gemäss Art. 60 ff ZGB mit Sitz in Gais gegründet. Die Gründerversammlung wählte als Präsidenten Bruno Steingruber, wohnhaft in Altstätten SG, und als Vize-Präsidenten Peter Meier, wohnhaft in Gais.
Geschichte der Ausstellung
Zur Zeit der Molkenkuren, 1749 bis Ende 19. Jahrhundert, kamen viele Kleinmeister ins Dorf. Diese brachten schöne Ansichten vom Ort und seiner Umgebung zu Papier, erstellten davon Kupfer-, Stahl- und Holzstiche, fertigten aber auch einzigartige Aquarelle an und versuchten diese Bilder schliesslich den Kurgästen als Andenken zu verkaufen.
Dadurch wurden Ansichten von Gais in weite Teile unseres Landes, ja sogar nach Europa und Übersee verbreitet. Diese Tatsache führte dazu, dass auch heute noch viele und verschiedene Ortsansichten von Gais und Umgebung im Umlauf sind.
Fitzi-Bilder
Die Federzeichnungen von Johann Ulrich Fitzi (1798-1855) stellen eine einzigartige Sammlung dar. Die Bilder zeigen Gais in über 200 Ortsansichten aus der Zeit von Ende des 18. bis Anfang des 20. Jahrhunderts (Grafiken, Aquarelle, Zeichnungen und Fotos) sowie einigen Gerätschaften.
Das Prunkstück der Ausstellung sind die Panoramen von Johann Ulrich Fitzi. Dieser hat in der Zeit von 1840 bis 1842 für den Ochsenwirt Salomon Heim eine Serie von sieben Teilansichten der Umgebung des Dorfes gezeichnet.